Sprachentwicklung
Sprachentwicklung
Die normale Sprachentwicklung (stark vereinfacht)
- bis etwa zum 9. Lebensmonat:
erste und zweite Lallperiode - ab etwa 9. Monat:
erstes Sprachverständnis, noch gebunden an Gegenstand und Handlung - ab etwa 12. – 18. Monat:
– nach Aufforderungen können anwesende Gegenstände gereicht werden
– Lautmalereien: Willentliche Sprachäusserungen, wie z.B. „Brummbrumm“, „Nämnäm“
– erste handlungsbegleitende Wörter, wie z.B. „Mama“, „Auto“, „Bäbi“ - ab etwa 18. – 24. Monat:
– nach Aufforderung können abwesende Gegenstände gereicht werden
– benennen abwesender Gegenstände und Handlungen
– Ein- und Zweiwort-Sätze
– „nein“ sagen - ab etwa 24. – 30. Monat:
– Mehrwort-Sätze
– Zentrale Fragen : „Was…?“, „Wo…?“, „Wie…?“ - ab etwa 30. – 36. Monat:
– verstehen von längeren Äusserungen
– „ich“ sagen
– bilden von einfachen Sätzen, wie z.B. „Ich iss gern Schoggi.“ - ab etwa 3.
– 4. Jahr: Zentrale Fragen : „Warum…?“, „Wieso…?“ - ab etwa 4. Jahr:
– verstehen von kurzen Geschichten auch ohne die Hilfe von Bildern
– Gespräche führen
Abweichungen von der normalen Sprachentwicklung
Eine gezielte Abklärung wird dann notwendig, wenn folgende Abweichungen von der
normalen Sprachentwicklung beobachtet werden:
- Ausbleiben der Sprachentwicklung im 2. Lebensjahr, d.h. das Kind zeigt nur auf Dinge,
die es möchte, ohne sprachliche Äusserung (Sprachverständnis und Sprachproduktion)
- unverständliche Lautäusserungen im 3.- 4. Lebensjahr, d.h. das Kind wird von
aussenstehenden Personen nicht verstanden, es verwendet nur wenige und immer die
gleichen Wörter, der Satzbau stimmt nicht.
- im 5.-6. Lebensjahr undeutliche, verwaschene Aussprache, fehlende Laute oder
falsch gebildete Laute. Wobei einzelne komplexe Laute wie z.B. «r» auch später
kommen können. - Störungen beim Erlernen von Lesen und Schreiben (Dyslexie/Dysorthografie,
früher Legasthenie genannt) und in der Mathematik (Dyskalkulie) ab 7./8. Lebensjahr
Eine verzögerte Sprachentwicklung äussert sich vielfach auch im Spiel (immer das Gleiche
spielen, oberflächlicher Umgang mit Spielsachen, ständiger Wechsel, kein vertieftes Spiel,
das Kind kann nicht alleine spielen).
Eine frühzeitige Abklärung und Behandlung ist eine wichtige Voraussetzung, damit
Sprachstörungen behoben oder zumindest vermindert werden können.
(siehe auch www.kinder.ch)